Ein Gedicht, ein Gedicht ... |

In dieser unsäglichen Zeit der Corona Pandemie hier für alle Interessierten ein Gedicht von Eugen Roth über die Stenografie. Ganz herzlichen Dank an Hannelore Schindelasch, die es für uns gefunden hat.

Schon Tiro war ein Schreibersklav

der allererste Stenograph.

Er hat mit den Tironischen Noten

die früheste Kurzschrift uns geboten.

Die Mönche ließen zu dem Zweck

der Kürzung halbe Wörter weg.

Der Text war ihnen nicht mehr heilig –

sogar im Kloster hatt‘ man‘s eilig.

Jedoch, wie rasch auch einer schrieb,

gesprochenes Wort viel schneller blieb.

Erst Gabelsberger kam in Gunst

mit seiner Redezeichenkunst.

Die wollen noch verbessern zwei.

Der Stolze nämlich und der Schrey.

Doch statt zu machen es bequemer,

verwirrten Sie die Systemer.

Auch kam dann, zu der Ältern Ärger,

Noch eine neue Gabelsberger –

bis endlich sich zu guter Letzt

die Einheitskurzschrift durchgesetzt.

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